Pucon – Ein Traum für Outdoor-Fans & eine Reise-Pause für mich

Pucon. Ein Ort, in den ich viele Hoffnungen gesetzt habe. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass ich dort einfach hin muss. Ich einen Ort brauche, an dem ich ein bisschen ankommen kann. Runterfahren. In mich gehen. So setzte ich Himmel und Hölle in Bewegung, um dort einen Job zu finden. Herausfordernd, denn die Hauptsaison und damit der Sommer stand vor der Tür. Aber ich gewann. Das Etnico Hostel wird bis mindestens Anfang Januar mein neues Zuhause sein. Ich schrieb sie direkt über Facebook an und traute mich, direkt dort anzurufen.

Nachtbusse sind äußerst komfortabel

Zunächst standen zwölf Stunden Fahrt mit dem Nachtbus zwischen mir und meinem Glück. Freudige Aussichten. In öffentlichen Verkehrsmitteln kann ich nicht schlafen. Selbst die siebzehn Stunden Flug habe ich im Dösezustand hinter mich gebracht. Umso überraschter war ich, als ich um 7.30 Uhr aufwachte und feststellte, dass wir unser Ziel fast erreicht hatten. Die Sitze in den Bussen lassen sich weit zurückstellen und die Fußstütze ist so groß, dass sie an den restlichen Sitz anschließt. Wer möchte, kann sogar ein Bett („Cama“) im Bus buchen. Ein Traum! In Zukunft werde ich den Nachtbus mit Sicherheit häufiger nutzen.

Pucon – Mein erster Eindruck: Berge, Seen – Ein Traum

Ein magischer Ort. Nicht umsonst als „Tor zu Patagonien“ bezeichnet, der landschaftlich schönsten Region von Chile. Über Pucon thront majestätisch der schneebedeckte Vulkan. Neben ihm reiht sich eine Bergkette an die nächste. Seen und Nationalparks durchziehen die Landschaft. Klar, Pucon ist ziemlich touristisch. Im Sommer vollgestopft mit Menschen. Jetzt, im November aber noch angenehm ruhig. Reißende Flüsse warten auf Rafting-Abenteuerlustige. An jeder Ecke können Mountainbikes geliehen und Kajaktouren gebucht werden. Der Strand lädt zum Joggen ein. Mein Paradies!

Etnico Hostel in Pucon – Eine kleine Oase am Strand

Wieder ergreift mich dieses Gefühl, dass alles im Leben aus einem Grund passiert. Mich das allein reisen stark macht. Ich hatte den Wunsch, dort zu arbeiten und habe mein Ziel erreicht. In einem fremden Land. Ohne Hilfe. Ein echter Selbstvertrauensbooster. Dieser Ort, das Hostel, ist mein Ort. Genau das, was ich gesucht habe. Umgeben von einem riesigen Garten mit Hängematte und Swimmingpool. Das Haus ist in warmem Holz gehalten. Durch den großen Gemeinschaftsbereich fühlt es sich eher an wie eine riesige Wohngemeinschaft. Im Wohnzimmer stehen gemütliche Sofas, ein Kamin verbreitet eine warme Atmosphäre. Und..es gibt eine Gitarre, juhu! Ich kann also weiter üben! Der Eigentümer meinte, ich soll erstmal ankommen. Mir Zeit für mich nehmen. Chilenen gehen alles etwas entspannter an. Ach, habe ich schon erwähnt, dass es vom Hostel aus 200 Meter zum Strand sind?

Meine persönliche Herausforderung: Geduldiger werden

Ich habe die Weltreise angetreten, weil ich mich weiterentwickeln wollte. Meine Ungeduld stellt mir dabei oft ein Bein. Ich möchte alles auf einmal erreichen, am liebsten vorgestern. Das klappt nur leider meistens leider nicht. Ungeduld führt bei mir oft zu Stress. Weil meine Erwartungen wie riesige Berge vor mir stehen. Sie dadurch unerklimmbar werden. Ich will schnell Spanisch sprechen. Die Ereignisse dieses Jahres endlich verarbeiten. In Balance mit mir selbst sein. Was ich hier erreichen möchte? Mir zugestehen, daß manchmal weniger mehr ist. Ich Momente des Nichtstuns brauche, um bewusst zu leben. Um in mich zu gehen und das Erlebte wirklich wahrzunehmen. Langsamkeit zu lernen. Wer im aktuellen Moment schon innerlich die Zukunft plant, an dem zieht das Leben vorbei. Denn woraus besteht das Leben?

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